Aldi Corona-Schnelltests
Der großflächige Verkauf von Corona-Selbsttests im Einzelhandel hat begonnen.
Beim Discounter Aldi sind die Tests seit Samstagmorgen direkt an der Kasse erhältlich. Vielerorts waren sie aber bereits nach kurzer Zeit ausverkauft. In einer Filiale von Aldi-Nord in Prenzlauer Berg, Berlin, soll die Ware etwa nach vier Minuten vergriffen gewesen sein.
Die Abgabemenge der in Deutschland produzierten Tests ist zunächst auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests. (Einen Artikel zur Frage, warum die Tests in Schulen und Kitas weiter Mangelware sind, lesen Sie hier)
Auch der Konkurrent Lidl hat am Samstag mit dem Verkauf von Corona-Schnelltests für den privaten Verbrauch begonnen
zunächst aber nur über seinen Onlineshop. Die Seite war am Vormittag zwischenzeitlich nicht mehr zu erreichen oder Bestellungen nicht möglich. Die Frage, ob der große Andrang auf die Tests das Angebot in die Knie zwang, blieb auf SPIEGEL-Anfrage zunächst unbeantwortet.
Die Tests sind bei Lidl seit Samstag versandkostenfrei für 21,99 Euro pro 5er-Packung für den privaten Gebrauch erhältlich. »In Kürze« würden Corona-Schnelltests zudem in allen Lidl-Filialen verkauft, hieß es seitens des Unternehmens.
Ausverkauft mit Ansage
Auch die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald Corona-Schnelltests anbieten. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls ins Programm nehmen. Anwender können die Selbsttests eigenständig durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich nutzen und bekommen innerhalb von 15 bis 20 Minuten das Ergebnis.
Aldi Nord und Aldi Süd hatten vorab darauf hingewiesen, dass die Aktionsware bei einer sehr hohen Nachfrage auch schon am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte. Es handele sich aber um eine erste Charge, mehr Ware sei bereits unterwegs, sagte ein Sprecher von Aldi Süd am Freitag.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte am 24. Februar die ersten Sonderzulassungen für Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Bislang gibt es sieben Sonderzulassungen.
Den regulären Weg, Medizinprodukte auf den Markt zu bringen, stellt die CE-Kennzeichnung durch Zertifizierungsstellen dar. Das Bundesinstitut geht davon aus, dass Hersteller auch den regulären Weg nutzen werden.
Selbst durchgeführte Schnelltests sind nicht so zuverlässig wie von Fachpersonal abgenommene Proben oder die klassischen PCR-Tests, die im Labor analysiert werden. Die Tests können aber zumindest einen groben Hinweis liefern, ob eine Person zum Testzeitpunkt infiziert ist (mehr dazu lesen Sie hier). Einige Ansteckungen können somit verhindert werden, vorausgesetzt, positive Testergebnisse werden ernst genommen und negative verleiten nicht zum Leichtsinn.