Infektionsprävention im Krankenhaus ist ein entscheidender Faktor, um Patienten vor gefährlichen Keimen und antibiotikaresistenten Erregern zu schützen. Krankenhäuser sollen Orte der Heilung sein, doch Infektionen durch Krankenhauskeime erschweren oft die Genesung. Im St. Josef-Hospital in Bochum wird ein hochmoderner, selbstfahrender Roboter namens „Hero21“ eingesetzt, der die Hygienestandards revolutioniert und gefährliche Infektionen effektiv verhindert.
Der Held gegen Keime: „Hero21“
- Unermüdlich im Einsatz: Arbeitet seit drei Jahren ohne Pause oder Fehler.
- Kraftvolle Desinfektion: Nutzt UV-C-Strahlen und elektromagnetische Vibrationen, um Bakterien, Viren und Pilze innerhalb von Sekunden unschädlich zu machen.
- Sicherheitsvorkehrungen: Arbeitet nur in leeren Räumen, da die UV-Strahlen Haut und Augen schädigen können.
- Intelligenter Betrieb: Wird per App gesteuert, desinfiziert Räume in 15 Minuten und kehrt selbstständig zur Ladestation zurück.
Die Gefahr durch Krankenhauskeime
Krankenhäuser sind Hotspots für gefährliche Keime, besonders für immungeschwächte Patienten. Wichtige Zahlen:
- Bis zu 600.000 Patienten in Deutschland erkranken jährlich an Krankenhausinfektionen.
- 10.000–20.000 Todesfälle werden durch nosokomiale Infektionen verursacht.
- Multiresistente Erreger (MRE) führen zu 1.000–4.000 Todesfällen pro Jahr.
Warum Keime in Krankenhäusern gedeihen
- Gefährdete Patienten: Frühgeborene, ältere Menschen und immungeschwächte Patienten sind besonders anfällig.
- Einstiegspunkte: Medizinische Geräte wie Katheter oder Beatmungsschläuche erleichtern Keimen den Zugang.
- Schnelle Ausbreitung: Keime übertragen sich über Türgriffe, Waschbecken oder die Hände des Personals.
Gefährliche Erreger
- MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus): Ein großes Risiko in Krankenhäusern.
- Acinetobacter baumannii: Der gefährlichste Keim, resistent gegen die meisten Antibiotika und extrem widerstandsfähig.
Maßnahmen gegen Keime
Hygiene-Innovationen
- Infektionspräventive Patientenzimmer:
- Optimierte Raumgestaltung und innovative Reinigungssysteme.
- Getestet in Kliniken wie der Braunschweig-Klinik.
- Digitale Überwachung der Handhygiene:
- Systeme erfassen die Einhaltung von Hygieneregeln und geben Feedback.
- Erprobt im Universitätsklinikum Göttingen.
Wichtige Praktiken für Krankenhäuser
- Handhygiene: Bis zu 90 % der Infektionen werden über die Hände übertragen.
- Sorgsamer Einsatz medizinischer Geräte: Vermeidung unnötiger oder langer Katheterverwendungen.
- Regelmäßige Tests: Untersuchung von Patienten auf Keime wie MRSA bei der Aufnahme.
Wie Patienten und Besucher helfen können
Patienten
- Hygiene wahren: Täglich duschen und regelmäßig Hände waschen.
- Saubere Kleidung: Frisch gewaschene Kleidung tragen.
- Immunsystem stärken: Spaziergänge zur Förderung der Durchblutung und Lungenfunktion machen.
Besucher
- Auf Sauberkeit achten: Hände desinfizieren vor dem Besuch.
- Bei Krankheit Besuche vermeiden: Keime nicht ins Krankenhaus bringen.
Hoffnung für die Zukunft
Die Bekämpfung von Krankenhausinfektionen zeigt Erfolge. So hat das regelmäßige Testen und Isolieren von MRSA-Patienten in Deutschland die Verbreitung reduziert. Mit Technologien wie „Hero21“ und wachsender Achtsamkeit bei der Infektionsprävention im Krankenhaus können Krankenhäuser noch sicherer werden.
Quelle: Focus Online