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30 Mal mehr Masernfälle in Europa – was Sie wissen müssen

Masern sind hochansteckend und potentiell tödlich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versucht seit Langem, den Erreger auszurotten. Nun gab es einen Dämpfer. Die Behörde warnt vor einem „alarmierenden Anstieg“ an Masernfällen in Europa. Was Sie wissen müssen.

Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa schlägt Alarm: Zwischen Januar und Oktober 2023 seien in der Region 30 Mal so viele Masernfälle registriert worden wie im ganzen Jahr davor. So meldeten 40 der 54 Mitgliedsstaaten über 30.000 Fälle – gegenüber 941 Fällen im gesamten Jahr 2022.

Am stärksten betroffen waren demnach Kasachstan und Russland mit jeweils mehr als 10.000 Fällen. In Westeuropa war Großbritannien Spitzenreiter mit insgesamt 183 gemeldeten Fällen. Besonders „besorgniserregend“ sei es, dass es in dem Zeitraum 21.000 Einweisungen in Krankenhäuser und fünf Todesfälle gegeben habe, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge.

Doch was steckt eigentlich hinter Masern und was macht die Krankheit so gefährlich? Die medizinischen Hintergründe.
Masern: Das sind die Symptome der Infektionskrankheit

Die Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt. Das Virus wird zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen.

Als Symptome gelten

Fieber,
Husten,
Schnupfen und
ein rötlich-brauner Hautausschlag (beginnt im Gesicht und hinter den Ohren und breitet sich dann über ganzen Körper aus).

Masern schwächen vorübergehend das Immunsystem, so dass andere Erreger schlechter abgewehrt werden können. So können Komplikationen entstehen, die häufig durch zusätzliche Erreger verursacht werden, wie beispielsweise

Mittelohrentzündungen,
Atemwegs- oder
Lungenentzündungen.

Gehirnentzündung und im schlimmsten Fall stets tödliche SSPE

Eine besonders gefürchtete Komplikation der Masern-Erkrankung ist die Gehirnentzündung. Sie tritt laut infektionsschutz.de bei etwa einem von 1000 Masernfällen auf. 10 bis 20 Prozent der Betroffenen sterben daran, bei 20 bis 30 Prozent bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderungen oder Lähmungen zurück.

Sehr selten tritt mehrere Jahre nach einer durchgemachten Masern-Infektion eine so genannte SSPE, die subakute sklerosierende Panenzephalitis, auf. Die SSPE ist eine fortschreitende Entzündung des Gehirns und des Nervensystems und verläuft immer tödlich. Besonders betroffen sind Kinder, die im ersten Lebensjahr an Masern erkrankt sind.

Bisher lässt sich die Krankheit nicht aufhalten. Auf erste Anzeichen wie Vergesslichkeit und Reizbarkeit folgen Symptome wie Halluzinationen und Krampfanfälle. Geistiger Verfall, Sprechstörungen, Muskelsteifigkeit und Schluckstörungen folgen. Der Tod tritt meist ein bis drei Jahre nach Ausbruch ein. Die Behauptung, dass es nur eine harmlose Kinderkrankheit sei, kritisieren Fachleute schon lange.
Es gibt keine Behandlung, aber eine Impfung schützt

Eine zielgerichtete Behandlung gegen Masern gibt es nicht, es werden nur die Beschwerden wie beispielsweise das Fieber gemildert. Antibiotika sind wirkungslos bei Krankheiten, die durch Viren ausgelöst werden. Sie kommen gegebenenfalls zum Einsatz, wenn bakteriell ausgelöste Zusatz-Komplikationen wie eine Mittelohr- oder Lungenentzündung auftreten.

Umso wichtiger ist deshalb die Impfung. Die gesunkenen Impfquoten während der Pandemie sind laut WHO auch Ursache für die derzeitige Ausbreitung. Anhaltende Immunitätslücken und verpasste Impfungen hätten viele Menschen, darunter eine größere Zahl von Kindern, für diese potenziell tödliche Krankheit anfällig gemacht. Allein in der WHO-Region Europa wurden demnach rund 1,8 Millionen Säuglinge zwischen 2020 und 2022 nicht gegen Masern geimpft.

Umso dringlicher sei es, die Impfanstrengungen zu verstärken, um eine Wiederausbreitung zu verhindern, erklärte das Regionalbüro. Alle Länder müssten darauf vorbereitet sein, „Masernausbrüche rasch zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren“. Sonst wären die Fortschritte bei der Ausrottung der Masern in Europa gefährdet.
Fallzahl, Stiko-Empfehlung, Impfpflicht: So ist die Lage in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die Masern-Fallzahl für das Jahr 2023 auf Nachfrage mit 57 an. Auch im Jahr 2024 gibt es erste Masern-Fälle, laut RKI bereits ganze zehn Stück.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung gegen Masern für alle Kinder. Sie soll vorzugsweise mit einem sogenannten MMR-Kombinationsimpfstoff erfolgen, der neben Masern auch vor Mumps und Röteln schützt. Die erste Impfung soll dabei möglichst im Alter von 11 bis 14 Monaten, die zweite Impfung frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung und spätestens gegen Ende des zweiten Lebensjahres erfolgen. Auch Erwachsenen wird eine einmalige MMR-Impfung als Standardimpfung empfohlen, wenn sie nach 1970 geboren sind und ihr Impfstatus unklar ist, sie in der Kindheit keine oder nur eine Impfung erhalten haben.

In Deutschland gilt seit März 2020 zudem eine Impfpflicht gegen Masern , die bei Kitas und Schulen ansetzt und die auch für einige Berufsgruppen wie Personal in Krankenhäusern gilt.

Das RKI beantwortet hier häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Masern

Quelle: Focus Online

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